Programm 2017

Foyer Erdgeschoss:

Maia Urstad – stadtklangkünstlerin bonn 2017

Babel Funkhaus Foyer

Konzertinstallation für ein Foyer und viele Stimmen

Performed von Maia Urstad und Dirk Specht

Man stelle sich eine Vielzahl von Stimmen im Foyer vor, umgeben von einer Klanglandschaft aus langsamen atmosphärischen Schallwellen, gemischt mit radiophonen Störgeräuschen wie Knistern, Rauschen oder Interferenzen. Diese Imagination bildet den Ausgangspunkt für die Konzertinstallation “Babel Funkhaus Foyer”, die Maia Urstad, die Bonner Stadtklangkünstlerin 2017, zusammen mit Dirk Specht im Foyer des Funkhauses realisiert. Die Live-Performance basiert auf dem, was im Foyer des Funkhauses zu einem beliebigen Zeitpunkt geschieht. Urstad und Specht reagieren auf die Klänge und Geräusche der Besucher (auf Stimmen, Husten, Fußstapfen oder auf die Stille), um in und mit den atmosphärischen Klanglandschaften des Raumes zu spielen.

Die Norwegerin Maia Urstad ist Bonner Stadtkünstlerin 2017. Die Künstlerin gilt als eine der international renommiertesten und erfolgreichsten skandinavischen Klangkünstlerinnen. Urstad wurde 1954 in Kristiansand geboren, lebt und arbeitet auch als bildende Künstlerin, Musikerin und Performerin in Bergen, Norwegen.

Dirk Specht wurde 1968 in Aachen geboren. Er studierte Architektur und Medienkunst und arbeitet als Komponist, Sound-Designer und Klangkünstler in Köln.


Foyer Obergeschoss:

urban sound art – Klangkunst im öffentlichen Raum

Ausstellung

Klangkunst im öffentlichen Raum ist das zentrale künstlerische Arbeits- und Forschungsfeld von bonn hoeren. Das 2010 initiierte Projekt untersucht seither kontinuierlich die akustischen Bedingungen und klanglichen Kontexte, die moderne urbane Räume prägen. Dazu beruft bonn hoeren jährlich einen Bonner Stadtklangkünstler, um in einer Projektresidenz eine neue Klanginstallation in der Stadt zu realisieren. Die Residenzen beinhalten ausgedehnte akustische Forschungen und Vor-Ort-Recherchen. Darüberhinaus umfasst das Programm auch wissenschaftliche Begleitveranstaltungen und Vermittlungsprojekte.

Die Ausstellung „urban sound art“ dokumentiert die großen Klanginstallationsprojekte der Bonner Stadtklangkünstler im öffentlichen Raum. Die Arbeiten von Sam Auinger (2010), Erwin Stache (2011), Andreas Oldörp (2012), Christina Kubisch (2013), Max Eastley (2014), Stefan Rummel (2014), Edwin van der Heide (2015) und Gordon Monahan (2016) vermitteln einen Überblick darüber, wie vielgestaltig die klangkünstlerische Auseinandersetzung mit urbanen Situationen und Räumen im Rahmen von bonn hoeren ist.

„urban sound art“ ist eine Ausstellung von bonn hoeren, einem Projekt der Beethovenstiftung für Kunst und Kultur der Bundesstadt Bonn.

Künstlerische und Projektleitung: Carsten Seiffarth

Co-Kurator, Ausstellungstexte: Markus Steffens / Gestaltung: graphisches büro cyan


Empore Foyer Obergeschoss:

Therapeutische Hörgruppe Köln Esoeder – Klangskulptur, 2017

Die Klangskulptur “Esoeder” ist ein experimenteller Versuchsaufbau, der die Wahrnehmung des Betrachters auf ein imaginiertes “inneres” Ohr richtet. Sie besteht aus einer Steuereinheit und einem regelmäßigen Dodekaeder, auf dessen 12 Flächen sich je ein nach innen gerichteter Lautsprecher befindet. Das Klanggeschehen kulminiert im auralen Zentrum des Objekts und dringt von dort nach außen. Es lässt sich am Drehregler der Steuereinheit, über den die Parameter der Klangsteuerung verändert werden können, beeinflussen. Die Bündelung gezielt ausgesuchter Klänge im Inneren der Skulptur führt im „inneren Ohr“ des Zuhörers zu ähnlichen Effekten, wie sie durch spezielle Meditations- und Trancetechniken erreicht werden können.

Die Therapeutische Hörgruppe Köln wurde 2008 gegründet und besteht aus den Mitgliedern Tobias Beck, Tobias Grewenig, Volker Hennes, Svann Langguth und Dirk Specht. Schwerpunkte der gemeinsamen Arbeit sind die Entwicklung und Umsetzung konzeptueller Methoden in den Bereichen Klangkunst und Elektroakustische Musik. In ihren Installationen, Performances und Konzerten untersucht die Gruppe bevorzugt hörpsychologische und medienarchäologische Aspekte sowie ortsspezifische Phänomene.


Hörspielstudio 3:

Im berühmten Hörspielstudio 3 wird ein durchlaufendes Programm zum Thema STADT mit historischen und aktuellen Produktionen des Studio Akustische Kunst präsentiert. Dabei steht das Hörspielstudio selbst mit der in den Wänden installierten Lautsprechermatrix als Hörraum im Vordergrund. Die Klangregie in diesem einzigartigen akustischen Erlebnisraum über Städte und ihre Klangwelten führt der Kölner Musiker und Künstler Tobias Grewenig, der die Radiostücke für die spezielle Akustik des Studios eingerichtet hat.

Programm:

19:00  Pierre Henry “La Ville / Die Stadt” (1984) – 01:29:23

20:30  Stefan Rummel „November – bonn hoeren III“ (2015) – 00:26:59

21:00  Erwin Stache „bonn hoeren II“ (2011) – 00:21:51

21:25  Sam Auinger „bonn hoeren I“ (2011) – 00:22:37

22:00  Christina Kubisch, Peter Kutin, Florian Kindlinger “Desert Bloom” (2015) – 00:46:22

22:50  Jens Brand “Code Switching” (2010) – 00:49:21

23:40  Philippe Bruehl, Suleman Taufiq “Terre de Parcours” (2014) – 00:50:11

00:35  Emeka Ogboh “This is Lagos” (2012) – 00:51:23

01:30  Jens-Uwe Dyffort / Roswitha von den Driesch “Goliath” (2007) – 00:20:44